Eine unvergessliche Nacht: Umjubelte Premiere „Una Notte Speciale“
Veröffentlicht am 3. Juni 2014
Bei der Uraufführung von „Una Notte Speciale“ am letzten Donnerstag platzte das Contra-Kreis-Theater geradezu aus allen Nähten. Eine so geballte Ladung an musikalischer Power, Spielenergie und Temperament hat die Bühne zuletzt bei „What a feeling“ zum Beben gebracht. Und auch dieses Stück stammt wieder aus der Feder von Erfolgsautor Stephan Ohm, der mit Regisseur Horst Johanning ein fantastisches Feuerwerk am Komödienhimmel entfachte.
Mit viel Liebe zur italienischen Seele in all ihren leidenschaftlichen, dramatischen, poetischen Facetten wird die Liebesgeschichte von Gloria und Marco und ihren verfeindeten, sturköpfigen Vätern, Pizzabäcker Paolo und Sternekoch Alessandro, erzählt und trotz aller Widrigkeiten siegt am Ende, finalmente, l’amore. dazu gibt es musica italiana soviel das Herz begehrt, von „O sole mio“ und „Senza una donna“ bis „Felicita“ und „Volare“, die Texte zum Teil passend umgedichtet und schön angerichtet.
Das hochkarätige sechsköpfige Ensemble bringt die typischen Eigenschaften der verschiedenen italienischen Charaktere zum Funkeln: Giovanni Luzi als teigjonglierender Paolo ist die Leib und Seele gewordene Inkarnation eines sizilianischen Pizzabäckers – man muss ihn einfach lieben! Stephan Schill setzt als Alessandro im verkaterten „Come-Di“-Song umwerfend komische Akzente und läuft in der schmissigen Teller-Akrobatik-Nummer zur Hochform auf. Die furiose Choreografie zu den Tanzeinlagen hat sich Multitalent Iris Makris ausgedacht, die auch gleich noch in vier verschiedene Rollen schlüpft, wobei ihre sehr italienische und sehr sexy Tante Loredana den intensivsten Eindruck hinterlässt. Barbara Köhler zeigt als Susanna starke Bühnenpräsenz und ein unglaubliches Repertoire an Tönen. Besonders berührend ihr Titelsong „Una notte speciale“! Last but not least die Darsteller von Gloria und Marco, deren Namen Maja Sikora und Angelo Canonico schon auf der Zunge zergehen: Zwei junge Talente, die so mitreißend singen, tanzen und agieren, dass man innerlich abhebt vor Glück.
Und das tat das Premierenpublikum dann auch zum Schluss: bei „Volare!“ sprang es von den Sitzen und schmetterte den Hit begeistert mit, bevor es in frenetische Jubel- und Applausstürme ausbrach. Strahlende, glückliche Gesichter rundum: Felicita!
3 Kommentare
Einfach bezaubernd! Mir hat das Stück so gut gefallen, daß ich jetzt meine Schwestern, Tanten, Cousinen und Freundinnen dazu einladen werde. Diese spaßige, launische Komödie sollten auch viele Italiener ansehen. Veramente: Una notte speciale a Colonia – scusi a Bonn…
Anna
Dieses Musical hatte italienisches Temperament. Die knapp 2 Stunden waren durch das hohe Tempo und der schwungvollen Darbietung leider viel zu schnell am Ende. Für mich ist klar, Inszenierungen von Horst Johanning und einer musikalischen Leitung von Stephan Ohm sind den Gang ins Theater immer wert. Schade leider haben wir dieses Stück erst am letzten Abend gesehen … wir würden es uns sonst noch einmal ansehen.
Gänsehaut bei mir: Stefan Schill und Barbara Köhler!
Jetzt noch eine Frage: Stefan Schill sang am Morgen nach den Enthüllungen ein Lied so eingehend und mit viel schauspielerischen Talent, kann mir jemand sagen, um welches Lied es sich dabei handelte?
Klaus
Jetzt antworte ich mir direkt selbst: Come Di hieß das Lied von Paolo Conte (steht ja in der Beschreibung). Ich habe mir das Lied nochmal angehört, aber Stefan Schill bietet dieses Lied einfach mit viel mehr Engagement und Ausdruckskraft dar.
Klaus