Biographie
Zuletzt aktualisiert am: 12. November 2013
Der Lebenslauf des Autors liest sich – zumindestens bis 1967 – recht abenteuerlich. Geboren wurde Jean Stuart als Sohn spanisch-schottischer Eltern in Monaco. Nach einem Jurastudium schien seine berufliche Laufbahn eine normale und keineswegs spektakuläre Entwicklung zu nehmen: Er trat in die kaufmännische Verwaltung eines Chemieunternehmens ein und bereiste in dessen Auftrag ganz Europa und die USA. Waren es vielleicht diese ständigen Reisen, die seine Abenteuerlust weckten? Er kündigte jedenfalls seinen Arbeitgebern, entdeckte seine Leidenschaft für den Automobilrennsport und fuhr in verschiedenen internationalen Wettbewerben für die Automobilfirmen Porsche und Ferrari. Beim Großen Preis von Montherey jedoch wird diese sportliche Karriere jäh beendet:
In einer Kurve überschlägt sich sein Wagen bei einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometern. Zwar bleibt Stuart bei diesem Unfall wie durch ein Wunder unverletzt, doch gibt er daraufhin seine Rennfahrerlaufbahn auf. Als Mitarbeiter einer Bergbaugesellschaft geht er anschließend nach Afrika, lebt dort mehrere Jahre in Madagaskar, Südafrika und in Kenia. In Gabun verbringt er sechs Monate bei Dr. Albert Schweitzer in Lambarene, geht anschließend für ein Jahr nach Angola, kehrt aber 1967, nachdem er durch aufständische Rebellen Bekanntschaft mit den dortigen Gefängnissen machen musste, nach Frankreich zurück.
Hier lernte er Georges Simenon kennen und diese Begegnung bestimmte ihn, in Zukunft seinen Lebensunterhalt als Schriftsteller zu verdienen. Der Erfolg stellte sich schnell ein: Schon 1968 wird sein erster Roman publiziert. Seither hat Jean Stuart sieben Romane veröffentlicht, von denen L’homme qui valait des Milliards und Le Cave auch verfilmt wurden. Er schrieb die Drehbücher für mehrere französische und internationale Filme und übersetzte englische und amerikanische Theaterstücke. 1972 fand mit großem Erfolg die Uraufführung seiner Kriminalkomödie Hold up im Theatre des Capucines in Paris statt. Hauptrolle: Eddie Constantine. Unter dem Titel Ein gemütliches Wochenende war diese Komödie auch in Deutschland erfolgreich. Seine Komödie Ankomme Dienstag – Stop – Fall nicht in Ohnmacht erlebte ihre Uraufführung in Madrid und wurde dort zu einem absoluten Publikumshit. Die deutschsprachige Erstaufführung von Ankomme Dienstag – Stop – Fall nicht in Ohnmacht fand 1983 in der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin statt. In der Inszenierung von Wolfgang Spier spielten Herbert Herrmann, Gaby Gasser, Barbara Schöne u.a. Danach wurde diese Komödie zu einem Erfolgsstück auf den deutschen Bouelvard-Bühnen und erlebte in 25 Inszenierungen fast 1000 Vorstellungen.
Kurz nach Vollendung seiner Komödie Im Himmel ist kein Zimmer frei
(Un strapontin au ciel) starb Jean Stuart – völlig unerwartet – im Jahre 1989. Erst jetzt hat seine Witwe dieses letzte Stück ihres Mannes zur Aufführung freigegeben.
Jean Stuart im Contra-Kreis-Theater
- Autor/in von Im Himmel ist kein Zimmer frei