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  • 11. Februar 2024
  • 14. April 2024
  • 12. Mai 2024
  • 9. Juni 2024

Claus Biederstaedt

Schatten

Biographie

Zuletzt aktualisiert am: 12. November 2013

Als er aufsah, merkte er, dass die Birke über seinem Schützengraben grünte. Es war Frühling 1945, aber der Sechzehnjährige im Erdeinsatz an der Oder glaubte nicht mehr an den Sommer. Eben war auch der letzte seiner Klassenkameraden mit drei Granatsplittern im Kopf gefallen. Warum sollte also ausgerechnet er den Vormarsch der Russen auf Berlin überleben? „Ich dachte, das sei die letzte Birke meines Lebens“,erinnert sich Claus Biederstaedt heute. Aber er kam davon. Auch sein Vater kehrte heim aus dem Krieg,nur die Mutter – sie kam ums Leben, als ihr Flüchtlingstreck aus Pommern in Mecklenburg von Russen eingeschlossen wurde. „Es hat lange gedauert, bis ich wieder lachen konnte, aber es ist nicht schädlich für’ s Leben, einmal auf dem Nullpunkt der Existenz angekommen zu sein“, sagt der Schauspieler und fügt hinzu: „Mit Anfang zwanzig habe ich das Leben dann nachgeholt.“

Damals trat Claus Biederstaedt unter anderem in der Ballade vom Eulenspiegel im Deutschen Schauspielhaus Hamburg auf. Seitdem lädt er seine Zuschauer immer wieder zum Mitlachen ein, ja, er reißt sie einfach mit, wie jetzt im Neurosen- Kavalier von Gunther Beth und Alan Cooper, den er noch einmal neu inszeniert hat und wo er als chevaleresker Titelheld die „Meisen“ im Publikum abzählt. 875 Mal hat er seine Bühnenpatienten schon mit gesundem Menschenverstand geheilt – zum ersten Mal 1986 in Stuttgart, dann in Köln, Berlin, München und Frankfurt. Der Neurosen-Kavalier sei ihm mittlerweile „gewachsen wie guter Wein“, sagt der Schauspieler. Wie er da der „Routine“ entgeht, die der Berliner Kritiker Friedrich Luft einst ahnungslos an ihm gerühmt hatte? „Mit Perfektion“, entgegnet Biederstaedt. Wie jeder ernstzunehmende Künstler auf dem vielgeschmähten Boulevard schwört auch er auf diese „höchste Schule“ seines Metiers. „Man muss bekannte Sätze so sprechen, als wären sie einem gerade eingefallen“, erläutert er. Aber das gehe nur, wenn ein Schauspieler wach sei und seinem Partner aufmerksam zuhöre. „Wenn du zuhörst, kannst du nicht schlecht sein“, hatte ihn einst sein Lehrer Will Quadflieg an der Hamburger Schauspielschule gelehrt. Zuhören ist ja auch die Voraussetzung zum Extemporieren, mit dem der junge Biederstaedt Altmeister Fritz Rémond 1951 im Staatstheater Wiesbaden verblüffte, als er ihm aus dem Stehgreif antwortete. „Das kann man nicht lernen“, weiß er heute – und dann fällt ihm noch etwas ein: die beredten Pausen. „Pausen sind Musik“, habe Max Reger gesagt, und Biederstaedt fügt hinzu „Ohne Musikalität ist dieser Beruf unmöglich.“ Nach seiner Zeit in Wiesbaden kam er schon 1952 zum Film, wo er für seine Doppelrolle in Die große Versuchung den Bundesfilmpreis erhielt. Mit insgesamt 60 Spielfilmen (darunter Drei Männer im Schnee, Sauerbruch und Feuerwerk) machte Biederstaedt Karriere als „Sonnyboy“, ein Image, mit dem er sich inzwischen längst ausgesöhnt hat. In über 170 Fernsehproduktionen wirkte er mit – und auch mit seiner Stimme hat Claus Biederstaedt die Herzen erobert, wenn er sie an Marlon Brando, Marcello Mastroianni, Paul Newman, Yves Montand oder James Garner auslieh. Von der handwerklichen Routine lässt er sich das Theater nicht verleiden. „Ich liebe diesen Beruf leidenschaftlich.“

Claus Biederstaedt im Contra-Kreis-Theater


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