
Sonntag, den 15. März 2020, 11:00 Uhr
Am 9. Januar 2020 feiern die Literaturfreunde den 130. Geburtstag von Kurt Tucholsky. Was? Wird der aktuellste der deutschen Klassiker schon so alt? Ein Tippfehler? Ein Rechenfehler? Keineswegs. Kurt Tucholsky, der uns in seinen Texten so nahe ist, wurde am 9. Januar 1890 in der Lübecker Str. 13 in Berlin-Moabit geboren. Die Gedenktafel am Geburtshaus bezeugt es.
Kurt Tucholskys Gedichte, Romane und die Feuilletons für die Wochenzeitschrift „Die Weltbühne“ wirken wie von gestern, ohne dabei von gestern zu sein. Seine Texte sind fast durchgängig tagesaktuell und dabei doch großenteils zeitlos und dauerhaft gültig. Wir teilen gerne, im glücklichsten Fall voller Selbstironie, den liebevoll-kritischen Blick auf seine Mitmenschen, zu denen wir damals schon gehört haben und immer noch gehören. Wir bestaunen seine konsequente politische Haltung. Wir lachen und weinen mit ihm in Liebesdingen. Wir Theaterfreunde sind ihm dankbar für seine vielen mit Herzblut geschriebenen Texte über die Bretter, die die Welt bedeuten und die, die darauf stehen.
Hans-Jürgen Schatz ehrt den Schriftsteller Kurt Tucholsky (1890-1935) mit einer Auswahl von Prosastücken und Gedichten. Unmöglich, in einem Leseprogramm alle die eigenen Lieblingsstücke unterzubringen. Wie erst alle die des Publikums? Wir begegnen Herrn Wendriner im Theater, werden „Ein Ehepaar erzählt einen Witz“ hören und von „Lebensgefühl“, „Karrieren“ und „himmlischer Nothilfe“ erfahren. Jeder von uns hat seinen Tucholsky, liebt bestimmte Texte von ihm ganz besonders. Für die meisten von uns aber gilt, was Kurt Tucholsky von Heinrich Zille geschrieben hat: Er war „Berlins Bester“.
Über das Stück
15. Mär 2020 – 15. Mär 2020