Eigentlich sollte es ein Freudentag werden. Vater Richard wird 80.
Dreißig Gäste hat er eingeladen, das sind die eisernen, noch übriggebliebenen. An den anderen nagt bereits, na, nennen wir es freundlicherweise, der Zahn der Zeit. Unterirdisch versteht sich. Natürlich erscheint auch die Familie. Das sind drei auch schon in die Jahre gekommene Söhne mit ihrem höchst irdischen Anhang. Die aber werden erst einmal in die Pflicht genommen, hat doch der sonst recht rüstige und eher gewitzte Jubilar die gesamte Organisation seines Festes schlichtweg verdrängt: „Ältere Herrschaften brauchen kaum noch Nahrung und Alkohol schon gar nicht. Sie sind doch am Steuer auch ohne geistige Getränke schon eine Gefahr für ihre Mitmenschen. Also reichen auch eine Flasche Sekt und ein Tütchen Erdnüsse.“ Das setzt die Familienmitglieder einer ersten Belastungsprobe aus. Mit vereinten Kräften wird gegen den Widerstand von Vater Richard, „das ist doch alles viel zu teuer“, blitzschnell ein wunderbares Büffet herbei-gezaubert.
Doch es kommt noch dicker, als der überaus agile Vater plötzlich der versammelten Gesellschaft seine junge Geliebte präsentiert. Der lieben Familie verschlägt es die Sprache, dann schlagen sie mit jeder erdenklichen List zurück – immerhin: Bedrohung von außen schweißt zusammen, denn womöglich gibt es eine Hochzeit und vielleicht auch Geschwisterchen, und überhaupt: was wird aus dem Erbe?
Der Eklat ist perfekt als die vermeintliche Geliebte ihre Identität preisgibt.
Wie man aus dem Durcheinander wieder herausfinden soll, weiß nur Vater Richard, aber der hat noch eine Überraschung bereit.
Über das Stück
18. Jan 2001 – 07. Apr 2001
Karin Buchholz, Oliver Lohmar, Harry Wolff, Silvana Sansoni, Silvana Sansoni, Mogens von Gadow, Folker Bohnet, Erwin Geisler