‚Madame Flo‘ war und ist ein Phänomen. Die reiche amerikanische Erbin Florence Foster Jenkins sang in den 1930er und 1940er Jahren vor einem hin- (und her-)gerissenen New Yorker Publikum nicht nur leidenschaftlich gerne die Klassiker der Opernliteratur, sondern sang diese auch total und zum Erbarmen falsch! Ihre Plattenaufnahmen genießen heute noch Kultstatus. Florence Foster Jenkins bleibt eine Überzeugungstäterin, eine unerschütterliche, selbstbewusste und sagenhaft talentfreie Sopranistin, von deren Wirkung und Karriere vermeintliche heutige Superstars nur träumen können. Erzählt wird ihre Geschichte aus der Perspektive ihres Pianisten Cosme McMoon. Er und Florence Foster Jenkins konnten unterschiedlicher nicht sein: er, hochbegabt aber arm, geplagt von Selbstzweifel, hadernd mit der Abhängigkeit von künstlerisch unbefriedigenden Jobs. Sie, gnadenlos ihrem Stern folgend, mit an Ignoranz grenzender Selbstüberzeugung. Steven Temperley zeigt in seinem Stück eine von der Kunst beseelte Frau, die sich durch nichts von ihrer unendlichen Liebe zur Musik abbringen lässt. Cosme McMoon, anfangs voller Skepsis und von rein finanziellen Überlegungen geleitet, wird zunehmend in die Welt und bizarre Sichtweise der Foster Jenkins verwickelt.
Es entsteht schließlich eine tiefe Freundschaft und ehrliche gegenseitige Bewunderung. „Die Leute mögen behaupten, dass ich nicht singen kann. Aber niemand kann behaupten, ich hätte nicht gesungen.“ Klingt doch bezaubernd, oder? Doch noch viel bezaubernder für jedes Ohr ist die Arie der Königin der Nacht gesungen von Florence Foster Jenkins!
Souvenir
Ein Gespräch mit Ensemble und Regisseur des aktuellen Stückes 'Souvenir' wenige Tage vor der Premiere, Produziert von LoComMEDIA, Interview Thomas Dogen
15.10.2021
Über das Stück
21. Okt 2021 – 19. Nov 2021