Überschäumende Spielfreude und ein Wirbel an köstlichen Verwirrungen erwartet das Publikum in der Komödie „Carmen darf nicht platzen“ von Ken Ludwig. Von Anfang an steppt da der Bär, brennt die Luft, ist die Hölle los, so teuflisch gut und mit elektrisierender Vitalität verkörpern die acht Schauspieler und Schauspielerinnen die Story rund um die Operndiva Elena Firenzi, die die geplante Aufführung von Carmen fast zum Platzen bringt. Denn diese liegt leblos auf der Couch ihrer Garderobe, Panik bricht aus, der gesamte Opernbetrieb droht zu kollabieren, da naht Rettung in der unscheinbaren Assistentin Jo, die – o Wunder – eine traumhafte Stimme hat…

Was Contra-Kreis-Chef Horst Johanning da mit seiner Inszenierung auf die Beine gestellt hat und vom Ensemble so kongenial umgesetzt wird, ist schlichtweg ein Volltreffer! Jede Pointe haut vom Hocker, Mimik und Gestik bestechen im rasanten Wechselspiel mit perfektem Timing, und die bravourösen Gesangseinlagen: Gänsehaut pur!

Das Ensemble ist durchweg umwerfend: Elisabeth Ebner und Elisabeth Kirch als „Doppel-Carmen“: temperamentvoll, leidenschaftlich, herrlich exaltiert, gesegnet mit fantastischen Stimmen; Barbara Köhler in einer Paraderolle als Direktorin: unübertrefflich in Komik und Präzision; ebenso Maria Sava als überkandidelte Vorsitzende des Opernfördervereins; Armin Riahi als selbstverliebter Tenor-Schönling; Janis Günther als schwärmerisch verliebter Jerry; Marko Pustišek als eifersuchtstobender Primadonnen-Gatte Pasquale; und last but not least Leon Reichert in einer kleinen aber fein austarierten Rolle als Hotelpage.

Die wunderbaren Kostüme im Stil der 30er Jahre (Anja Saafan) und das funktionale Bühnenbild einer Hotelsuite (Tom Grasshof) runden den Gesamteindruck atmosphärisch optimal ab.

© 17.02.2024 C.R.